Wer sagt denn das?

Während ich auf der Terrasse unseres Ferienhauses sitze und den atemberaubenden Blick aufs Wasser genieße, überlege ich die ganze Zeit, was für mich wichtig ist und was mich glücklich macht. In den Zeiten von Achtsamkeit einerseits und schnelllebigem Konsum auf der anderen Seite, frage ich mich, wo ICH da eigentlich stehe? Wer sagt denn, was dieses Glück eigentlich ist?

Sensibel zu sein, ist da nicht gerade eine Hilfe, weil man von Eindrucken, Gefühlen und einer wahnsinnigen Masse an Informationen fast erschlagen wird.

Auf meiner Reise (Recherche) zum Glücklichsein habe ich viel ausprobiert: Meditation, Couching zur Persönlichkeitsentwicklung, NLP, Sport, viele Bücher und Podcast zu diesen Themen.

Ich kann mittlerweile nicht mehr sagen, wann es „Klick“ gemacht hat, aber ich habe mein persönliches Glücksrezept gefunden. Ich brauche nicht viel und doch ist es eine ganze Menge… Da die Zutaten wild zerstreut sind, macht es ein wenig kompliziert das Rezept fertig zu bekommen.

Meine drei Säulen, auf den das Konstrukt ICH steht, sind:

  • Meine Heimat: Bremen. Meine Freunde und meine Wahlfamilie leben dort.
  • Mein Zuhause: mein Mann, in dem ich nicht nur die berühmte bessere Hälfte, aber auch meinen Anker gefunden habe.
  • Meine Herkunft: mein genetischer Fingerabdruck. Meine Eltern und Geschwister und das Haus, in dem ich aufgewachsen bin.

Sie haben mich geprägt und begleiten mich auf meinem Weg.

Mein ICH wird ständig mit neuem Wissen und neuen Erkenntnissen gefuttert.

Ich habe die Klarheit erlangt, wie ich leben möchte und was dafür notwendig ist. Der zweite Schritt – die Umsetzung ist da deutlich anspruchsvoller. Und hier fängt der berühmteste aller Kämpfe an: Theorie vs. Praxis.

Hier, im Urlaub, wo die Zeit nicht im Nacken sitzt, wo sie kein Feind – ja, sogar mein Freund und Begleiter geworden ist, scheint die Umsetzung meiner Wünsche und Ziele relativ unkompliziert und zum Greifen nah zu sein. Aber wie schaffe ich es im Alltag, wo der Wahnsinn und die Medien die Oberhand übernehmen, mein Glück und den neu gefundenen Weg im Blick zu behalten und den weiterzugehen?

Ich habe Freundinnen, die der Stadt den Rücken gekehrt haben und jetzt glücklich auf dem Land leben, Hühnern beim Wachsen zusehen, Waschmittel aus Kastanien machen und den Kräutergarten pflegen.

Und ich habe Freunde, die den Zen-Zustand wunderbar in der Stadt erreicht haben.

An meiner optimalen Umsetzung arbeite ich noch.

Ich schöpfe unheimlich viel Energie aus der Natur: Berge, Wald und Wasser geben mir viel Kraft und sogen für einen ruhigen Puls. Als Dorfkind zieht es mich ganz automatisch dorthin. Die Stadt hingegen ist für mich der kreative Input, den ich nicht missen möchte. Sie ist mein Wunderland. An jeder Ecke wartet ein neuer Impuls und ich sauge die ganze Fülle an Kunst, Musik und Kultur wie ein Schwamm ein.

Die Reise bleibt weiterhin spannend und ich freue mich sie fortzuführen… Diesmal mit einem anderen Blick und klar definiertem Ziel.

Hey Glück, ich komme.

2 Gedanken zu „Wer sagt denn das?

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