Ein Jahr in Kiel – meine Bilanz

Vor einem guten Jahr hat es uns nach Kiel verschlagen. Es ist seitdem viel passiert: neue Wohnung, neuer Job und viele neue Eindrücke, die ich erstmals für mich einordnen musste. Alles nicht so einfach, wenn das Bauchgefühl und die Seele dem Kopf und Verstand weichen müssen.

Es hat Zeit gebraucht sich hier zu recht zu finden und die Wohnung, die Stadt und die Menschen nicht nur als ein neues Zuhause zu betrachten, aber auch mit Herzen dabei zu sein. Frei nach IKEA: „Wohnst du noch oder lebst du schon.“ Nach einer langen Zeit der Melancholie und Sehsucht nach Bremen, habe ich eine Entscheidung für meinen Seelenfrieden getroffen – Kiel als meine neue Heimat zu betrachten! Mit dem neuen Maßstab habe ich die Stadt und die Menschen erneut unter die Lupe genommen.

Ein Jaherszeitenrückblick

Der Sommer – Urlaubsfeeling pur.

Wenn er kommt, bleibt er auch mit allen seinen Fassetten: Sonne, laues (manchmal heftiges) Lüftchen, Gewitter und Regenschauer. Aber hauptsächlich SONNE!!! Und das in einer Stadt, die zum Entspannen und Urlaub verbringen, einlädt.

Der Herbst – verrückt bunt und windig.

Der Herbst, meine Lieblingsjahreszeit, ist hier zu schnell vorbei. Durch den Wind ist alles durch den Wind und zwar buchstäblich. Die tollen Farben auf den Bäumen viel zu schnell vom Winde verweht.

Der Winter – bitte wer???

Dieses Kapitel überspringe ich besser. Ich möchte keine schlechte Stimmung verbreiten. Kurz und knapp – wer Winter Wonderland erleben will, fährt weg! Ungefähre Richtung: Norwegen.

Der Frühling – wie eine Diva.

Kommt meistens zu spät, aber wenn er denn da ist, ist alles vergeben und vergessen. Man spürt den Zauber (außer die Allergiker. Sie spüren zwar auch den Zauber, aber auf eine intensivere und besondere Weise;-))

Dieses Jahr hatte ich den direkten Vergleich zu Bremen. Ende April waren mein Mann und ich in Bremen auf der Jazzahaed!. Dort… alles grün, alles bunt. Die Magnolienbäume voller weißer und rosa Wunder. In Kiel kam das Wunder zwei Wochen später. Also durfte ich den Frühlingsanfang zwei Mal erleben. Mehr Romantik geht nicht. Und irgendwann kam dieser Moment, in dem man wusste: heute kann die Mütze zuhause bleiben und der Latte Macchiato draußen getrunken werden. OH JA!!!

Die Menschen

Von der norddeutschen Zurückhaltung – keine Spur. Die Menschen hier… entspannt, freundlich (auch bei Schietwetter) und lassen sich Zeit für die kleinen, wichtigen Dinge des Leben. Selbst beim Kaffee trinken kommt man schnell ins Gespräch (sogar ich!!!). Auf dem Wochenmarkt wird man mit Namen angesprochen und sofort geduzt. Keiner meckert, wenn man 2 Minuten länger auf das Gemüse warten soll, weil der Bauer und Omi Luise erstmals die News austauschen müssen. Man sieht sich schließlich nur zwei Mal die Woche;-)

Das Fazit

Kiel hat mein Herz noch nicht erobert, aber wir freunden uns an.

 

2 Gedanken zu „Ein Jahr in Kiel – meine Bilanz

  1. Kerstin sagt:

    Das ist doch ein gutes Fazit! Liebe auf den ersten Blick gibt es selten und wer kennt sie nicht: die wunderbar zusammen passenden Ehepaare, die einst nur Freunde waren?!

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