Abschied

Wenn du bleibst, wenn du gehst – hast du alles richtig gemacht.

Dieser Satz sagt eigentlich alles. Und ich würde mir das für meine Person wünschen, wenn ich irgendwann gehe.

Das Thema Tod und Trauer ist in unser Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Man spricht nicht gerne darüber, man trauert um die geliebte Person. Alles ist schwarz, grau und schmerzhaft.

Wieso können wir den Tod, den Abschied nicht auf positive Weise zelebrieren? Es gibt so viele Kulturen, wo die Toten durch Freiern und Erinnern gewürdigt werden.

Meine Arbeitskollegin hat mir den Film Coco empfohlen. Ein Zeichentrickfilm. Für Kinder, habe ich gedacht. Aber er ist so wahr und so wunderschön gemacht, dass ich mich mit dem Tod und Abschied nehmen näher beschäftigt habe.

Dort geht es um den Tag der Toten: Día de los Muertos, einen der wichtigsten mexikanischen Feiertage, wo traditionell den Verstorbenen gedacht wird. Und die Kernaussage ist: die Toten sind dann “endgültig” tot und verschwunden, wenn man sich nicht mehr an sie erinnert.

Das schönste, was man einem Menschen schenken kann, ist Zeit. Und wenn die Zeit irgendwann vorbei ist, kann man die schönen Momente nochmal aufsteigen lassen.

Auf den Weg eine Trauerkarte zu gestalten, führte mich der Tot eines Menschen, dem ich DANKE für die gemeinsame Zeit sagen wollte. An die Person gedacht, ist eine bunte, fast fröhliche Karte entstanden. Ich habe dabei an die tollen, gemeinsamen Momente gedacht. Aber die Trauerkarten sind nicht für die, die gegangen sind, sondern für die Familie gedacht. Um Beileid auszudrücken, um den Verlust und den dabei enstandenen Schmerz zu teilen. Und Anbetracht unserer Gesellschaft ist für solche farbenfrohe Karten, die eigentlich an den Verstorbenen erinnern sollen, kein Platz. Um mit den gegeseitigen Gefühlen klar zu kommen, sind diese Karte entstanden:

Mein Abschied soll eine Fiesta mit viel Konfetti und Glitzer werden. Mir ist bewusst, dass ich nicht wirklich was von der Feier mitbekomme… Aber wer weiß, vielleicht doch;-)